Die besten Vorschläge zum Bürokratie-Abbau für Selbstständige mitbestimmen
Hier sammeln und priorisieren wir bürokratische Pflichten, unter denen besonders viele Selbstständige leiden, und Ideen wie sie abgebaut werden könnten. Die zehn Ansätze, die die meisten Stimmen erhalten, geben wir noch diese Woche an das Bundesjustizministerium (BMJ) weiter, das uns um entsprechende Vorschläge gebeten hat.
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Rechtssicherheit in Hinblick auf Scheinselbstständigkeit schaffen und Statusfeststellungsverfahren vereinfachen
Durch die unklare Rechtslage, langwierige Statusfeststellungsverfahren und rigide Verwaltungspraxis der DRV besteht enorme Rechtsunsicherheit bei den Auftraggebern.
Diese müssen hohe rechtliche Risiken eingehen, um dringend benötigte Experten beauftragen zu können und/oder unverhältnismäßig hohen Compliance-Aufwand bei Werk- und Dienstverträgen treiben, deren Vergabe eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte.
Die volkswirtschaftlichen Konsequenzen sind verheerend: Soloselbstständige erhalten im Inland oft keine Aufträge mehr. Sie werden in Zeitarbeit gedrängt.
Innovative Projekte (z.B. Produkt- und Softwareentwicklung nach agiler Methodik) und damit auch Know-how werden in großem Umfang ins Ausland verlagert. Steuern und Sozialabgaben entstehen dort statt in Deutschland.Die DRV sollte auf schutzbedürftige Selbstständige gerichtet werden,…
368 votes -
Ausweitung des Freiberuflerprivilegs auf Soloselbstständige
Das Freiberuflerprivileg (keine Pflicht zur Bilanzierung, keine Zwangsmitgliedschaft IHK, keine Pflicht zur Abgabe einer Gewerbesteuererklärung, keine Gewerbesteuer) sollte auf kleine Soloselbstständige ohne Angestellte ausgeweitet werden, die im Wesentlichen ihr eigenes Wissen und Können/ihre Arbeitskraft vermarkten, ohne irgendein "Handelsgewerbe"/einen Laden, Versand etc. zu betreiben. Ihr Fall ist mit jedem Freiberufler hinsichtlich der Art der Arbeit vergleichbar, nur weil sie nicht in dem uralten "Freiberufler-Katalog" § 18 stehen, werden sie mit Buchführungspflicht (Bilanzierung) und Gewerbesteuerpflicht und Abgabe der Gewerbesteuer "benachteiligt".
Es wäre eine deutliche Entlastung, wenn Soloselbstständige auch Freiberufler sein könnten.328 votes -
Einfache Suche bzw. Benachrichtigung über bürokratische Pflichten
Bürger, Bewohner, vor allem aber Selbstständige unterliegen einer für sie nicht mehr überschaubaren, ständig wachsenden Anzahl von Pflichten, die sie oft gar nicht kennen. Man denke z.B. an haupt- oder gar nebenberuflich Soloselbstständige, die sich Anwälte, Renten- und Steuerberater nur begrenzt leisten können. Sie stehen quasi immer "mit einem Fuß im Gefängnis".
Bürokratien, die Bürger bzw. Selbstständige zu Meldungen, Abgaben etc. verpflichten, sollten ihrerseits verpflichtet werden, eine standardisiert aufgebaute und vor allem verständliche Anleitung zu geben, wer genau (ab welcher Mitarbeiterzahl, Umsatzgrenze etc.) betroffen ist, wann und wie häufig was zu tun ist und wo man bei Bedarf um Rat…
232 votes -
Mindestbemessungsgröße bei der Kranken- und Pflegeversicherung für Selbstständige mit der bei Angestellten (520 Euro) harmonisieren
Die Überwachung und Einhaltung der Mindestbemessungsgrenzen ist sowohl für die Betroffenen als auch für die Krankenkassen mit hohem Aufwand verbunden. Die in der Folge in vielen Fälle nötige Beantragung von ermäßigten Mindestbeiträgen, Härtefallregelung usw. führt zu zusätzlichem bürokratischem Aufwand. Zudem behindert die Regelung Gründungen insbesondere von Frauen und deren Übergang von sozialversicherungsfreier Mitversicherung zu sozialversicherungspflichtiger Selbstständigkeit.
Deshalb ist eine Harmonisierung der Mindestbemessungsgrenze auf 520 Euro wie bei Angestellten nötig. Im Rahmen des Versichertenentlastungsgesetzes (VEG) ist zum 1.1.2019 bereits ein erster Schritt in diese Richtung erfolgt. Die Beseitigung der Schlechterbehandlung insbesondere von weiblichen Selbstständigen ist überfällig und wird ihnen eine besser…
213 votes -
Verkürzung und Vereinheitlichung der Aufbewahrungspflichten
Es gibt eine Vielzahl unterschiedlichster Aufbewahrungsfristen für z.B. steuerlich und arbeitsrechtliche Belege. In der Personalakte können dies z.B. sein: 3-6 Monate, 1 Jahr, 2, 3, 5, 6, 10 und 30 Jahre. Bei einigen Fristen handelt es sich um Unter-, bei anderen um Obergrenzen (z.B. aus Datenschutzgründen). Alles einfach länger aufzubewahren ist deshalb keine Option. Einer digitalen Verwaltung und Löschung steht die Schriftformerfordernis bei vielen Dokumenten entgegen. Zudem müssen physisch erhaltene Dokumente (z.B. Rechnungen) i.d.R. auch physisch aufbewahrt werden, auch wenn die Buchhaltung ansonsten komplett digital ist.
Die Schriftformerfordernis an sich sowie die Fristen sollten überprüft und die Digitalisierung vereinfacht werden.…
177 votes -
Verzicht auf Statusfeststellung für Selbstständige, die sich bei der DRV versichern wollen
Selbstständige, die sich bei der DRV melden und Beiträge zahlen wollen, sollten keine Statusprüfung/RV-Prüfung für die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu befürchten haben.
Wenn sie sich bei DRV melden und ab diesem Zeitpunkt freiwillige (oder Pflicht-) Beiträge zahlen, wären die pro Selbstständigen mehreren/vielen Statusfeststellungen für jeden neuen Auftrag entbehrlich, da sie ja schon zahlen.
Wäre eine enorme Bürokratieeinsparung bei der DRV und den Selbstständigen und brächte der DRV viele neue Beitragszahler.
Der Selbstständige hätte quasi einen "Persilschein" für seine Auftraggeber, dass sie künftig keine Scheinselbstständigkeit befürchten müssen.170 votes -
Verständliche Vorgaben zu Datenschutz für Soloselbstständige oder aber Ausnahmeregelungen
Solo- und Teilzeitselbstständige können sich keinen Datenschutzbeauftragten leisten, zugleich fehlt ihnen die Zeit, sich mit den vielen sich ständig ändernden Datenschutz-Regelungen auseinanderzusetzen. Sie müssen aber digitaler Dienste (oft aus USA) nutzen, um wettbewerbsfähig zu sein, zudem fordern dies ihre Kunden und sie haben nicht die Marktmacht, diese Wünsche abzulehnen.
Deshalb sollten ihre datenschutzrechtlichen Pflichten verständlich und abschließend aufgelistet werden, damit sie eine Chance haben, sich gesetzeskonform zu verhalten. Wo dies nicht möglich ist, sollten sie von der DSGVO ausgenommen werden bzw. sie zunächst verwarnt werden, bevor es zu Sanktionen kommt.
166 votes -
Anhebung des Gewerbesteuerfreibetrages
Der Gewerbesteuerfreibetrag zur Freistellung des Unternehmerlohns von der Gewerbesteuer ist seit 1995 (!) nicht mehr angepasst worden und liegt seitdem bei 24.500 €, nicht mal an die Inflation.
Der Freibetrag ist inzwischen im Verhältnis zu allen anderen Größen so niedrig, dass man als Alleinverdiener der Familie die Verrechnung der gezahlten Gewerbesteuer auf die Einkommensteuer nicht vornehmen kann, weil bei Alleinverdienern, die eine Familie versorgen, nach Abzug der Krankenversicherung und der Freibeträge der Familie häufig keine Einkommensteuer entsteht. Es gibt sogar einen Fachbegriff dafür: "Anrechnungsüberhang".
Damit zahlt der alleinverdienende Soloselbstständige die Gewerbesteuer aus dem steuerfreien Existenzminimum der Familie.
Das ist ungerecht…150 votes -
Umsatzsteuer Recht verschlanken
Das ganze Umsatzsteuerrecht ist ein Bürokratiemonster und sollte dringend vereinheitlicht und verschlankt werden.
112 votes -
Vereinfachung der GoBD und Erleichterungen für kleine Betriebe und Selbständige
Die seit 2015 in Kraft gesetzte GoBD ("Grundsätze ordnungsgemäßer DV-gestützter Buchführungssysteme") zwingt Unternehmen dazu in komplexe und teure IT-Systeme zu investieren bzw. diese Leistungen teuer bei Dritten zu beauftragen. Interne Prozesse und die Datenschutz-/Datensicherheits-Vorschriften scheinen primär dazu gedacht zu sein die Arbeit der Steuer-Verwaltungen zu erleichtern, aber für kleine Unternehmen und Selbständige würde auch eine "ordentliche" Dokumentation mit geringem Aufwand ausreichen (z.B. in Form von Ausdrucken, oder sicher hinterlegten DVD mit PDF-Dokumenten und Scans) - dies ist aber derzeit nicht zulässig und führt regelmäßig dazu, dass sie gesamte Buchhaltung des Unternehmens in Frage gestellt wird. Diese völlig überzogenen Anforderungen müssen…
100 votes -
Soforthilfe-Rückzahlung einstellen
Die Coronahilfen-Rückzahlungen, aktuell die Soforthilfe, ist für die betroffenen Selbständigen eine oft nicht bewältigbare Hürde zum Erhalt ihres Unternehmens. Die Berechnungsgrundlagen sind nicht eindeutig, Gerichtsurteile dazu stehen noch aus, Steuerberatungen verweigern die Unterstützung und der Gesamtaufwand für Bewilligungsstellen und Betroffene mitsamt Folgekosten für Betriebsaufgaben und Depressionen ist höher als die jetzt noch erwartbare Rückzahlungssumme.
Jedes Bundesland muss - auf Anweisung des Bundes - prüfen, was sehr unterschiedlich gehandhabt wird.76 votes -
Erhöhung der Bemessungsgrenze zur Bilanzierungspflicht
Erhöhung der Bemessungsgrenze zur Bilanzierungspflicht bei Einzel-Unternehmen. Wenn der jährliche Umsatz über 600.000 Euro oder der Gewinn über 60.000 Euro liegt, sind Einzelkaufleute, Unternehmer mit Kleingewerbe oder vollhaftende Kaufleute zur Bilanzführung verpflichtet. Diese Summe ist zuletzt 2017 angepasst worden - und davor jahrzentelang nicht. Gewinne von mind. 60.000 EUR möchte sicherlich jedeR erzielen - ohne direkt wieder hohe Kosten für den Steuerberater zu haben. Eine regelmäßige (oder jährliche) Anpassung der Bemessungsgrenzen wäre erforderlich.
62 votes -
Vereinfachung der Umsatzsteuervoranmeldung
Zusätzlich zur jährlichen Umsatzsteuererklärung müssen bereits Selbstständige mit mehr als 1.000 Euro Umsatzsteuerzahllast im Vorjahr eine Umsatzsteuervoranmeldung (UStVA) abgeben. Gründer/innen müssen dies zunächst sogar monatlich tun, ebenso Selbstständige mit mehr als 7.500 Euro Umsatzsteuerlast im Vorjahr.
Künftig sollte für Existenzgründer/innen sowie Selbstständige bis 3.000 Euro Umsatzsteuerzahllast im Vorjahr eine quartalsweise UStVA ausreichen.
Auf eine UStVA sollte ganz verzichtet werden, wenn Steuerpflichtige für das laufende Steuerjahr eine Umsatzsteuervorauszahlung in Höhe von 50 Prozent des Vorjahres leisten. Generell sollte Ist-Besteuerung gelten, also die Bezahlung und nicht Rechnungsstellung entscheidend sein.48 votes -
Drastische GoBD-Anforderungen und -Drohungen auf realistisches Maß für Kleinstunternehmen runterbringen
Kürzlich bekam ich einen Schreck, als ich las was alles schiefgehen kann bei einer Betriebsprüfung, wenn die GoBD bemängelt wird. Das scheint Parallelen zu einem Saufspiel oder Strip-Poker annehmen zu können: Egal was man macht, man verliert am Ende immer. Für Selbstständige und Kleinunternehmen absurd riskant und existenzbedrohend, Complianceaufwand, und garantiert wird immer etwas falsches dran sein, auch wenn tatsächlich keine Steuern hinterzogen werden.
47 votes -
Vermögensschutz und ggf. Steuervorteil, für eigenverantwortliches Rente sparen bei Selbständigen (ähnlich wie auch DRV)
Selbständige die ihre Rente selbst ansparen, ohne (viel) in die DRV (Deutsche Rentenversicherung) einzuzahlen, sollten einen Schutz dieses Vermögens haben, exakt als wenn sie in die DRV Einzahlen würden.
Dieses "geschützte Kapital" legen wir Selbständigen ja für die Rente zur Seite, dies Vermögen sollte somit den gleichen Regelungen entsprechen, wie das Geld, was man in die DRV einzahlt.Zum Beispiel, dass man dieses Geld nicht ausgeben muss, bevor man Arbeitslosen/Hartz4/Bürgergeld bekommt, etc.
Dies finde ich längst überflüssig und wäre schlichtweg nur fair. Auch würde es dafür sorgen, das Selbständige mehr darauf achten, auch für die Rente wirklich vorzusorgen.
Ich verstehe…
44 votes -
Anspruch auf verbindliche Auskunft zu Gewerbe- und Umsatzsteuer durch Finanzamt
Unter bestimmten Voraussetzungen können Steuerpflichtige und -berater beim Finanzamt eine verbindliche Auskunft beantragen. Hilfreich wäre der Anspruch, eine verbindliche Auskunft auch darüber erhalten zu können, ob der/die Selbstständige als Freiberufler/in anerkannt wird sowie ob für bestimmte selbst erbrachte Leistungen eine Umsatzsteuerbefreiung oder -ermäßigung gilt oder nicht. Ansonsten besteht in beiden Fällen die Gefahr, dass man zu einem späteren Zeitpunkt von hohen Gewerbe- bzw. Umsatzsteuernachzahlungen überrascht wird, die man nicht in die Preise einkalkuliert hat. Aus einem Gewinn kann so ein Verlust entstehen, die Arbeit vieler Jahre war dann umsonst.
35 votes -
Aufhebung der IHK Pflichtmitgliedschaft für Soloselbstständige
Aufhebung der IHK Pflichtmitgliedschaft für Soloselbstständige
35 votes -
Kommunikation mit Behörden vollständig (praktikabel) digitalisieren
Es gibt viele Standardverfahren, bei denen regelmäßig Dokumente von Behörde A an Behörde B weitergegeben werden müssen. Diese Verfahren sollten digital abgewickelt werden können und die Daten sollten (gerne gegen vorherige Einwilligung des/der Betroffenen) dann automatisch digital unter den Behörden weitergereicht werden können. Post- oder Fußwege kosten viel Zeit und Geld und sind meist unnötig.
Die Entscheidung über die Aufbewahrung digital oder in Papierform sollte jeder selbst treffen können.Die Teilnahme an der digitalen Kommunikation sollte praktikabel gestaltet sein, sodass zum einen natürlich ein höchstmöglicher Standard an Sicherheit für die Daten/Authentifikation vorhanden ist, aber andererseits der Aufwand für diese Sicherheit…
34 votes -
Verbot von soloselbstständigen-feindlicher Gesetzgebung und Propaganda durch Parteien, Staat, Gewerkschaften und Behörden
seit mehr als einem Jahrzehnt nimmt der Staat und manche Parteien und insbesondere Gewerkschaften in Rechtsprechung und Veröffentlichungen eine einseitig soloselbstständigen-feindliche Haltung an. Diese Art der Parteilichkeit ist eigentlich verboten, da es aber keine politische Vertretung der Soloselbstständigen gibt, sind selbige „Freiwild“ für gefälschte Statistiken, unfaire Gesetze und negative Meinungsmache, welche von Medien gern übernommen wird.
28 votes -
0,30€/km-Abrechnung für Nutzung des privates Pkw bei Soloselbständige pauschalisieren
Soloselbständige die ein eigenes Privat Pkw benutzen und die km mit 0,30€/km abrechnenen, dürfen nicht mehr als 50% der Fahrleisung beruflich übersteigern. Sonst gilt das Auto automatisch als Firmenwagen und das kann zu schweren finanzielle und burokratische Nachteile führen: Die privat gefahrene km müssen dann akribisch dokumentiert werden und am Ende als Gewinn versteuert werden. Das ist absurd im Falle der Soloselbständige, da sie eben keine Firma haben, die ihnen einen Firmenwagen zur verfügung stellt! Mein Vorschlag: Soloselbständige können wählen, was für sie am besten funktionniert und das Pkw entweder als privat oder als gewerbliches Auto beim Finanzamt melden und…
23 votes
- Don't see your idea?